
Man kann sagen, dass der Adel aufs Regieren und das Bürgertum aufs Produzieren spezialisiert ist. Der Bürgerliche ist seinen Genen nach der Typ des homo faber. Er ist auf wirtschaftlichem Gebiet zu Höchstleistungen fähig, aber er versteht nichts vom Staat. Es ist also krasser Unsinn, wenn sich der Bürgerliche als den - keiner Egänzung durch den Adel bedürftigen - Normalmenschen betrachtet. Das Bürgertum hat auch keine Aussicht, jemals zur Normalmenschheit zu werden, denn infolge der genetischen Spezialisierung der Kasten fehlen dem Bürgertum bestimmte Gene. Die genetische Spezialisierung vererbt sich bei Fortbestand der getrennten "Heiratsvereine" unerbittlich von Generation zu Generation fort, gleichgültig, welchen Ideologien man huldigt. Adel und Bürgertum sind, kurz gesagt, keine Frage der Ideologie, sondern der Biologie.
Diese Wahrheit führt zu einem fundamentalen Argument gegen die Demokratie. Mit der bürgerlichen Revolution musste ein einseitiger, mediokrer Staat entstehen, der im ganzen und in allen seinen Teilen den Stempel des homo faber trägt. In Wahrheit sind Adel und Bürgertum nach wie vor auf einander angewiesen. Weder der Adel noch das Bürgetum können unter Ausschluss des anderen Teils einen eigenen Staat bilden. Die bürgerliche Demokratie ist, wie schon die römischen Patrizier erkannten, etwas unterweltliches: ein Topf ohne Deckel, ein Rumpf ohne Kopf, ein Körper ohne Seele.
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